Cow Work auf der Key Mountain Ranch

by Reinhard Hermann

Die Key Mountain Ranch, wunderschön gelegen am Hiererberg mit Blick auf Bad Schallerbach, lädt mit seinen Galloway-Rindern zur Rancharbeit und Cow Work ein.

Begleitet haben mich Mary Jane (MJ), die 6-jährige Stute von Astrid und meine Frau Elisabeth als Kamerafrau.
Für Cow Work ist es wichtig, das Pferd gut auf diese anspruchsvolle Arbeit vorzubereiten. Hinterhandtraining, aufrechte Schultern, leichte Nachgiebigkeit von Hals und Kopf waren das Programm für die Vorbereitung, um das Pferd geschmeidig für Stops, Rollback und Back Up zu machen.


Die erste Trainingseinheit war das Kennenlernen der Rinder. Longieren und Zirkelarbeit, wobei MJ immer die Rinder ganz nahe sehen konnte. „Spazieren gehen“ in der Rinderweide, immer näher an die Rinder, bis das Pferd merkt, dass die Kuh ausweicht. Damit wird das Selbstvertrauen von MJ gestärkt und ich kann eine Stufe höher schalten.
Jetzt hole ich mir eine Kuh in die Arena, die mit stabilen Alu-Gattern kuhsicher eingezäunt ist. Das alleine ist schon eine interessante Aufgabe, vor allem, wenn man alleine ist. Dabei darf Zeit keine Rolle spielen, das Pferd muss ganz ruhig und konzentriert geführt werden. Nie Stress machen.
Die Kuh ist in der Arena. Zuerst gehe ich nur der Kuh nach, bis MJ entspannt, fast gelangweilt dahintrottet. Dann reite ich parallel zur Kuh und mache alle Bewegungen mit, wobei ich MJ mit möglichst leichten Hilfen unterstütze. Nur so wird sich das Pferd allmählich immer mehr auf die Kuh und deren Bewegungen konzentrieren und immer selbständiger arbeiten.
Zwischendurch immer wieder Basistraining in der Arena, ohne Kühe. Zirkelarbeit und Stop – Back Up – Rollback, die wichtigsten Movements für Cow Work.


Wenn ich spüre, dass das Pferd fleißig auf der Hinterhand arbeitet, es eine entspannte und ausbalancierte Kopfhaltung hat und leicht in der Vorhand ist, reite ich das Pferd in der Hackamore.


Eine wichtige Arbeit im Cow Work ist das „Settling“. Das Zusammentreiben der Kuhherde auf einen „Haufen“. Die Aufgabe dabei ist es, den Rindern klar zu machen, dass sie nur Ruhe haben, wenn sie alle genau an diesem Platz zusammen bleiben. Das ist die Voraussetzung um in Ruhe ein Rind aus der Herde auszusondern. Nun kann ich mit MJ in die Herde reiten, ein Rind heraustreiben, wobei die übrigen sofort wieder auf ihren Platz zurückkehren. Nun würde das Cutting beginnen, um das Rind von der Herde fern zu halten aber soweit bin ich mit MJ noch nicht. Im jetzigen Ausbildungsstand ist es schon hervorragend mit MJ das Rind, solange es ruhige Bewegungen macht zu halten, wenn es sprintet lassen wir es erstmal laufen. Nur nichts übertreiben, damit das Pferd das Vertrauen nicht verliert.
Rinder sehen langsam aus, wenn sie galoppieren, stoppen oder wenden, sind aber verdammt schnell. Deswegen muss man dem Pferd lernen selbständig zu arbeiten, weil es wesentlich schneller reagieren kann als der Mensch.

Und es braucht seine Zeit, das Pferd mit Unterstützung des Trainers, mit Geduld und Erfahrung, das lernen zu lassen.
Wie Ray Hunt sagte: “slow down, so you can hurry up“.
Mary Jane hat ihre Sache gut gemacht, sehr gut sogar. Und es hat Spaß gemacht.

so long
Reinhard

Fotos: Elisabeth Hermann (weitere Fotos unter www.reinhardhermann.at)


 

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